Barockschloss

4. März 2014
von Marina von Halem
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Vorsicht! Scharf!

Duo Dasch/Raue (Foto Christoph Giese)

Roswitha Dasch und Ulrich Raue (Foto: Christoph Giese)

Ein wirklicher Winter war es ja nicht, aber eine lange veranstaltungslose Zeit im Schloss. Diese endet nun am kommenden Freitag, 7. März um 19:30 Uhr mit der Veranstaltung “Die Pfeffermühle: Vorsicht! Scharf!”.

Zwei Künstler, eine Sängerin und ein Pianist und Sänger (Roswitha Dasch und Ulrich Raue) beschwören die Zeit, als Thomas Manns Tochter Erika Mann in München ihr politisches Kabarett eröffnete. “Vorsicht! Scharf!” nannte sie ihr Programm, und scharf ist es. Sie nahm kein Blatt vor den Mund über das, was sich in Deutschland angebahnt hatte und am 1. Januar 1933 mit Hitlers Ernennung zum Reichskanzler Wirklichkeit wurde. Nur wenige Monate nach der Eröffnung mussten sie und andere, so auch die kabarettistische Wegbereiterin Therese Giese und fast das ganze Ensemble ins Exil gehen. Kabarett ist immer eine Möglichkeit der Kritik und blüht, wenn Widerstand gebraucht wird. Von Anfang an versteht sie ihre Programme als Protest gegen den Nationalsozialismus. In über tausend Vorstellungen auf den Kleinkunstbühnen der Schweiz, Hollands, der Tschechoslowakei und schließlich den USA spielt die “Pfeffermühle” ihre politisch-satirischen Revuen, die zu einer der erfolgreichsten Theaterunternehmungen in der Emigration wurden. Kleine Sketche, bitterböse Gedichte und hintergründige Lieder geben dem Programm den “gepfefferten Charme”.

Scharf ist auch das Abendessen nach der Veranstaltung (zu dem man sich optional anmelden kann).

Reservierungen/Rückfragen über das Kontaktformular oder den von Ihnen bevorzugten Kanal…

Ihre
Marina v. Halem

Kontakt zu uns…

26. Januar 2014
von Alexander von Halem
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Baustelle Internet

Schilder Baustelle am Schloss Zeilitzheim

Im Zuge einer ausführlichen Auswertung der Suchergebnisse zu den Seiten unseres Tourismusvereins (noch stark ausbaufähig) habe ich mich in den vergangenen Tagen auch verstärkt mit der eigenen Website beschäftigt. Manchmal muss ich mich zwingen die eigenen Inhalte bzw. die Inhalte mit fremden Augen zu betrachten (sofern das überhaupt möglich ist). Jedenfalls habe ich festgestellt, dass auf unserer Seite einige Informationen fehlten, weil sie für mich einfach zu den Selbstverständlichkeiten gehören, für die potentiellen Gäste jedoch sehr wohl von Interesse sein könnten.

Ergänzt habe ich daher die Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu den kulturellen Veranstaltungen im Schloss mit dem Hinweis auf ermäßigte Jahres-Abonnements auf Veranstaltungskarten. Gerade zu Beginn des Kalenderjahres könnte dies doch vor allem für Stammgäste und solche die es werden wollen 🙂 interessant sein. Natürlich ist das auch in unserem Interesse, aber ich denke da gibt es generell noch so manche „offene Frage“, deren Beantwortung auch im Interesse unserer Gäste ist.

So habe ich nun auch eine Unterseite über das kostenlose WLAN im Schloss eingebaut, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die Internetverbindung des Dorfes sehr langsam ist. Aber zum Verschicken und Empfangen von E-Mails ohne allzu großen Anhang taugt es ja durchaus. Und kostenloses WLAN ist ja leider noch keine Selbstverständlichkeit in der deutschen Hotellandschaft.

Dann dachte ich mir noch, dass ich etwas prominenter als bisher darauf hinweisen könnte, dass auch Hunde im Hotel willkommen sind und bastelte eine entsprechende Seite dazu.

Sicherlich fehlen noch viele wichtige Informationen, auf die ich einfach noch nicht gekommen bin sie zu veröffentlichen. Ich bin daher natürlich immer für Hinweise der Besucher unserer Website und des Schlosses dankbar!

Kontaktformular

22. Januar 2014
von Alexander von Halem
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Rotes Weintourismusbuch bald mit neuem Genuss-Wein-Wanderweg

Kein rotes Tuch, nein: Ein rotes Buch sieht man immer mehr Gäste im Weinland nahe Volkach an der Mainschleife beim Besuch der Weintourismus Region mit sich herum tragen. Darin sind die Premium-Angebote für Touristen in Franken beschrieben. Inzwischen wurde auch die WeinKultTour, die auch durch Zeilitzheim führt, als zertifizierter Genuss-Wein-Wanderweg anerkannt und in das rote Buch aufgenommen. Wer einen Kurzurlaub mit dem Wandern verbinden möchte, kann sich in Kürze über das neue Angebot informieren, das es beim Tourismusverband Franken auf Anfrage gibt.

10. Dezember 2013
von Alexander von Halem
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Veranstaltungsübersicht 2014

Das kulturelle Jahresprogramm des Schlosses ist nun seit einiger Zeit fertig ausgearbeitet. Eine bunte Palette aus Konzerten, Theater und Lesungen für ein kunstfreudiges Publikum beleben das Schloss. Vielleicht finden Sie darin die eine oder andere Veranstaltung, die Sie selbst besuchen oder als Geschenk für Freunde und Verwandte per Gutschein bestellen wollen.

Die Veranstaltungen in der Übersicht:

Die erste Veranstaltung des Jahres ist eine des Schlossweinguts Wein von 3. Am Samstag, 22. Februar ist das Thema „Barock vs. Hardrock“. Dabei treffen Weine der drei Weinmacher des Schlossweinguts auf die Weine der Hardrock Bands AC/DC, Motörhead, und Slayer. Insgesamt 10 Weine werden gepaart mit kulinarischen Zwischengängen präsentiert.

Am Freitag, 7. März 2014 um 19.30 Uhr gibt es eine literarisch-musikalische Kabarettvorstellung: „Die Pfeffermühle“. Zwei Künstler, eine Sängerin und ein Pianist und Sänger (Roswitha Dasch und Ulrich Raue) beschwören die Zeit, als Thomas Manns Tochter Erika Mann und andere im Exil 1933 forsch und scharf kabarettistisch auftraten. „Vorsicht! Scharf!“ nennen sie ihr Programm.

Der Ostermarkt am Sonntag, 30. März ist wie der Weihnachtsmarkt dem guten Kunsthandwerk gewidmet. Musik und Darbietungen sind frühlingshaft fröhlich, und auch der Garten wird mit einbezogen. Von 10 bis 17 Uhr ist das Schloss geöffnet.

Am Samstag, 5. April um 19.30 Uhr wird der Jagdsaal zur Bühne. Das Tournee Theater Stuttgart spielt Yasmina Rezas hochgelobte schwarze Komödie „Der Gott des Gemetzels“. Vergnügen und Schauder liegen nahe beieinander.

Der Freitag, 25. April ist mit der Veranstaltung „Wine & Cheese“ des Weinguts wieder Weingenuss im Programm. Die neuen Weine des bis dahin abgefüllten Weinjahrgangs 2013 präsentieren die Winzer dann am Samstag, 17. Mai bei ihrer Jahrgangspräsentation gepaart mit passendem Fingerfood im Schloss.

Der Freitag, 20. Juni um 19.30 Uhr bietet ein wunderschönes Opernkonzert. Zwei Sopranistinnen, das Ensemble Sopresso, nennen ihr Programm „Viva la Diva! – Was tun, wenn es plötzlich zwei sind?“. Sie singen berühmte Opernarien. Tags drauf, am Samstag, 21. Juni, feiert das Weingut ab 11 Uhr sein Fest von 3 mit Musik und natürlich mit Wein im Schlosshof und Garten.

Am Freitag, 11. Juli um 19.30 treten zwei junge Musiker im Schloss auf, die als erste Preisträger des Schweinfurter Gitarrenwettbewerbs hervorgegangen sind. Christoph Nonnweiler ist Gitarrist, Richard Gläser spielt Schlaginstrumente. Beim Konzert mit dem Titel „In 80 Minuten um die Welt“ präsentieren sie alte und neue Musik.

Was bereits im Vorjahr erfolgreich geprobt wurde findet im Juli und August eine Wiederholung: Die öffentlichen Picknicks im Schlossgarten. Am Sonntag, 13. Juli ab 11 Uhr findet das Picknick erstmals wieder statt. Besucher bringen sich dazu ihre Picknickdecke und Speisen mit. Weine und andere Getränke gibt es bei den Winzern des Schlossweinguts ab Theke. Am Sonntag, 10. August gibt es wieder ein solches Picknick, diesmal jedoch werden die Grills wieder angeschürt. Wein von 3 kooperiert dabei und Ludwig Fischbach am Grill (Tagesbar Schiller, Schweinfurt). Speisen bringt man wieder mit; Spezialitäten für den Grill können jedoch auch im Weingut vorbestellt werden.

Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September stellt sich Schloss Zeilitzheim wieder einer interessierten Öffentlichkeit vor und führt Gäste in einer Führung um 11 Uhr und einer um 15 Uhr durch das Schloss.

Am Samstag, 4. Oktober um 19.30 Uhr wird es spannend: der Buchautor Achim Kuhlmann liest/spielt seinen Krimi „Auf Lüge und Tod“. Der Hintergrund ist der Hof des Preußenkönigs Friedrich II, des kunst- und musikliebenden Herrschers, der selbst die Flöte spielte. Die italienische Flötistin Serena Aimo übernimmt den musikalischen Teil.

Am Sonntag, 5. Oktober ab 14 Uhr gibt es bei „Wolf Jr. in der Angärphase“ Federweißen des Schlossweinguts mit passenden kleinen Gerichten im Arkadenhof.

Der Weihnachtsmarkt findet traditionell wieder am letzten Sonntag vor dem ersten Advent, nämlich am Sonntag, 23. November 2014 von 10 – 18 Uhr statt.

Bei der Veranstaltung „Heiße Melusine“ gibt es Glühwein der Schloss-Winzer am Samstag, 6. Dezember ab 16 Uhr am Lagerfeuer im Schlosshof. Am Samstag, 14. Dezember 2014 um 17 Uhr präsentiert das Posaunenquartett OPUS 4 mit Bläsern des Gewandhausorchesters zu Leipzig festliche Weihnachtsmusik. Große Kantaten und Musikwerke kommen zur Aufführung.

Den meisten kulturellen Veranstaltungen folgt ein Abendessen, zu dem die Künstler meist selbst anwesend sind. Zum optionalen Abendessen ist Voranmeldung erforderlich.
Besuchen Sie das Schloss und seine Veranstaltungen und helfen Sie dadurch mit Leben in die alten Mauern zu bringen!

Gutscheine verschenken…

Bebilderter Veranstaltungskalender: Kalender

3. Dezember 2013
von Marina von Halem
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Pieta

In diesen Tagen ist Käthe Kollwitz ständig in meinen Gedanken, diese Künstlerin, die mit ihrem Mann, einem Arzt für die Menschen des Arbeiterviertels Penzlauer Berg in Berlin lebte. Ihre Radierungen und bildhauerischen Werke zeigen unmisverständlilch ihre Haltung gegen Krieg und Armut. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, zog gegen ihren Willen ihr Sohn Peter in den Krieg. Nach wenigen Tagen fiel er in Flandern. Lebenslänglich trauerte Käthe Kollwitz um ihren Sohn. 18 Jahre war er alt, und 18 Jahre nach seinem Tod, 1932, schuf sie für den Soldatenfriedhof in Vladslo, Westflandern das „trauernde Elternpaar“.

Ihre pazifistische Haltung und ihr Kontakt zu den Sozialisten hatte zur Folge, dass sie 1933 ihre Ämter als Professorin verlor und ihre Werke aus der Berliner Akademie-Ausstellung entfernt wurden. Sie lebte danach in einem Häuschen in Moritzburg bei Dresden, das ihr der Herzog Ernst Heinrich von Sachsen zur Verfügung gestellt hatte.

1993 wurde die Skulptur „Mutter mit totem Sohn“ (meist „Pieta“ genannt) in vergrößerter Version in Berlin in der Neuen Wache, jetzt zentrale Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewalt in Berlin in der Neuen Wache, aufgestellt.

Die ganze letzte Woche lebte ein Filmteam um den Regisseur Oliver Halmburger bei uns im Schloss, das bei uns und im Nachbarort Stammheim im Museum für Zeitgeschichte im Auftrag des ZDF einen Zweiteiler über den ersten Weltkrieg dreht. Sie sollen voraussichtlich im März 2014 im Programm von ZDF History gesendet werden. Etliche Szenen entstanden in den Räumen des Schlosses. Drei Personen – ein junger Leutnant, der natürlich fällt, eine zweite Person und Käthe Kollwitz – sind die Hauptpersonen. Am Sonntag war der letzte Drehtag bei uns im Schloss, an dem Käthe Kollwitz, verkörpert von der Schauspielerin Chris Nonnast, und ihr Sohn Peter im Vordergrund standen.

Marina v. Halem

Weiterführende Links:

Käthe Kollwitz (Wikipedia)

Neue Wache, Berlin

Oliver Halmburger, IMDb

ZDF History

Chris Nonnast

19. November 2013
von Alexander von Halem
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Jetzt reden wir!

Wiesenbronner Dreiklang (Foto mit freundlicher Genehmigung von Barbara Becker)

Wir wissen es!
Wir wollen es!
Wir schaffen es!

Mit obigem Mantra und dem Untertitel „Frauen melden sich zu Wort“ lädt Ute Suckfüll, die Gleichstellungsbeauftragte und Familienbeauftragte des Landkreises Schweinfurt, am Donnerstag, 28. November um 19 Uhr zu uns ins Barockschloss Zeilitzheim ein. Angesprochen werden „Frauen aus dem Landkreis Schweinfurt, Gemeinderätinnen und Kreisrätinnen und solche, die es werden wollen“.

Ziel der Veranstaltung ist es Frauen miteinander ins Gespräch zu bringen und – gerade auch im Vorfeld der Kommunalwahlen am 16. März 2014 – zu informieren über die „Aufgaben des Kommunalparlamentes“ und ihnen „Erfahrungsberichte von Frauen, die bereits mitgestalten, Beweggründen von Frauen, die sich der Wahl stellen,
Motivation für diese Frauen, Solidarität und ‚den Rücken stärken'“ mitzugeben.

Barbara Becker, die den Abend auch gemeinsam mit ihren Kolleginnen vom Wiesenbronner 3Klang musikalisch umrahmen wird, moderiert die Veranstaltung, zu der der Eintritt frei ist. Und was passt nicht besser zu einem ordentlichen 3Klang als ein Glas Wein von 3?! 😉

Also, Frauen: Termin notieren, kommen, mitreden, handeln.

Weiterführende Links:

Gleichstellungsstelle des Landkreises Schweinfurt

Wiesenbronner 3klang

Wein von 3

16. November 2013
von Marina von Halem
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Weihnachtsmarkt 2013

Die Vorbereitungen für den weihnachtlichen Kunsthandwerkermarkt sind in vollem Gange: die Standplätze der Aussteller sind ausgesucht, die Damen, die im Schlosscafé helfen, informiert, ihre Biedermeier-Kleidung, Schürzen, Kopfbänder und Rüschenblusen bereitgelegt, nur die Kuchen müssen noch gebacken werden. Hausgebackener Kuchen erfreut sich bei unseren Besuchern immer großer Beliebtheit. Am Nachmittag gibt es Kaffeehausmusik, und den ganzen Tag über wandert ein Musikantenpaar durch das Schlossareal und begleitet nach alter Spielmannsart ihren Gesang auf der Laute. Ein Trüppchen kleiner, hübscher Engel, angeführt von einem großen Rauschgoldengel, besucht Gäste und Aussteller. Im Hof duftet es nach Bratwurst und Glühwein. Den schlosseigenen Wein kann man bei den drei Weinmachern des Weingutes Wein von 3 in der Eingangshalle des Schlosses verkosten.

Die Hauptsache beim Weihnachtsmarkt sind natürlich die Stände der Aussteller: gutes, ausgesuchtes Kunsthandwerk. Und der Büchermarkt ist inzwischen eine Attraktion. Antiquarische Bücher wurden nach Sachgebieten geordnet; die Besucher können also gleich zu ihrem Interessengebiet schreiten. Die Damen, die diese Ordnungsarbeit gemacht haben, sind anwesend und können die Besucher beraten. Die Erlöse werden für die Honorare der kulturellen Veranstaltungen oder für Restaurierungsprojekte verwendet. Unser Förderkreis Schloss Zeilitzheim e.V. nimmt Jahr für Jahr die Arbeit, einen schönen Markttag auszurichten, auf sich und freut sich auf Ihren Besuch.
Der große Tag ist Sonntag, der 24. November, 10 bis 18 Uhr. Erwachsene zahlen € 3,– Eintritt zum Weihnachtsmarkt mit seinem Rahmenprogramm, der Büchermarkt ist frei.

Marina von Halem

31. Oktober 2013
von Alexander von Halem
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Teltower Rübchen trifft Schlossliebe

Baukes Schlossliebe

Blogartikel von Tanno Ramm:

Zum zweiten Mal fand nun die „Schlossliebe“ statt, bei dem sich alte und neue, ältere und jüngere Unterstützer der „Idee Schloss Zeilitzheim“ trafen (s. Blog vom 30.10.2012). Um das Wochenende um den 25. bis 27.Oktober herum fanden sich Bauke, Arda, Assol, Tanno und Henning zum fröhlichen Werkeln ein.

Während Bauke und Arda im Nebenprogramm durch Dichtkunst und Gesang brillierten frönte Henning der gepflegten Konversation. Assol und Tanno brachten als Präsent Teltower Rübchen (Brassica rapa subsp. rapa f. teltowiensis) mit. Eine Speiserübe, die nur im Süden von Berlin angebaut wird. Die Rübe ähnelt äußerlich der Pastinake, schmeckt aber im Vergleich zu anderen Rüben etwas schärfer. Seit 1993 ist das Teltower Rübchen übrigens eine patentrechtlich geschützte Marke.

Um die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert war dieses märkische Gemüse in aller Munde. Besonders in dem von Goethe. Der ließ sich diese schicken und gleichzeitig zu großem Lobe hinreissen: „Zu unserer Danknehmigkeit sind die köstlichen Rübchen angelangt; sie behaupten auch diesmal ihre alten Tugenden…“ Auch der Zar und Napoleon verschmähten diese nicht.

Bei der aktuellen Anlieferung in Zeilitzheim ging es nicht so sehr um eine Popularisierung des Veggidays. Das Projekt scheint nun wohl auf längere Sicht gescheitert zu sein, außer bei der FDP, denn die kann sich ja nun nicht mal mehr ´ne Berliner Currywurst leisten. Nein, beim Rübenimport ging es um eine zukünftige Veranstaltung in Zeilitzheim.

Denn am Samstag, den 4. Oktober 2014 um 19:30 h, im nächsten Jahr, steht die szenische Lesung „Auf Lüge und Tod“ auf dem Programm von Schloss Zeilitzheim. Achim Kuhlmann liest und spielt aus dem historischen Kriminalroman um Friedrich II. Begleitet wird er von der Flötistin Serena Aimo. Anschließend gibt es ein „diner a la mode prussienne“. Aufgetischt werden zeittypische Speisen und dazu gehört eben auch der knuddelige Migrant aus Brandenburg, aus der Streusandbüchse des heiligen römischen Reiches deutscher Nation.

Aber es gibt noch andere Verbindungen mit Migrationshintergrund zwischen Franken und Berlinern (Brandenburgern). Hinter der Ende 2012 vom SPD-Politiker Wolfgang Thierse angestoßenen Diskussion über die Verwendung des schwäbischen Wortes „Wecken“ statt „Schrippen“ beim Bäckereieinkauf im Prenzlauer Berg verbirgt sich eigentlich eine Fränkisch-Berliner-Story und die geht so:

Herr Thierse vergisst nämlich, dass die Berliner eigentlich schon seit 600 Jahren von Schwaben (Franken) regiert we(u)rden, denn es war ja Friedrich VI., der Burggraf von Nürnberg, der 1415 den erblichen Titel des Markgrafen und Kürfürsten von Brandenburg erhielt. Selbiger stammt aus dem schwäbischen Geschlecht der Hohenzollern, die als fränkische Linie in Nürnberg ansässig waren. Er nannte sich fortan Kurfürst Friedrich I. und begründete damit letztendlich auch die Linie der brandenburgischen Hohenzollern, aus denen ja auch „Effzwo“ also Friedrich II., der König von Preußen stammt. Unter diesem Aspekt ist es doch ganz verständlich wenn der bayerische Länderfinanzausgleich, der ja auch aus fränkischen Steuergeldern besteht traditionell in die Exklave nach Berlin geht.

Also Wolfgang: Der wirkliche Einschnitt war nicht 1989, sondern schon 1415. Demnächst also 600 Jahre schwäbisch-fränkische Hohenzollern in Berlin. Auf die Migration. Prost Petrini! Und woher kommst Du?

Weiterführende Links:

Baukes Schlossliebe (Blogartikel vom 30.10.2012)

Teltower Rübchen

21. Oktober 2013
von Alexander von Halem
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Weingarten und Schlossgarten

Silvaner Weinberg bei Wein von 3 in Franken

Was im deutschsprachigen Raum meist Weinberg heißt, heißt in Franken „Wengert“ (Weingarten). Und dort verbringe ich gerade wieder viel Zeit. Also im Wengert und im Weinkeller. Es ist Weinlesezeit! Im Weingutsblog habe ich darüber schon etwas berichtet. Hier möchte ich mich kurz unserem anderen Garten widmen: Dem Schlossgarten.

Seit dem 1. Oktober, als ich das letzte Mal den Rasen und die Wiese gemäht habe, habe ich dort so gut wie gar nichts gemacht. Es wächst ja auch nicht mehr viel. Das Gras werde ich aber wohl doch noch einmal mähen müssen (wenn es eine ausreichend lange „Trockenperiode“ geben sollte).

Den wilden Wein an der Südfront habe ich zum Teil schon zurück gestutzt, weil er drohte rechts an der Fassade die Dachrinne zu überwachsen. Die Gartenstühle und -tische sind nun im Gewölbekeller gelagert, um im April/Mai wieder das Licht des Frühlings zu erblicken. Vom letzten (nennenswerten) Apfelbaum fallen die boskopähnlichen Äpfel, um von meiner Mutter zu Saft, Kompott etc. verarbeitet zu werden. Die Quitten sehen goldgelb aus und dürften nun auch bald geerntet werden.

Der Walnussbaum trägt heuer wenig Nüsse. Aber das ist ganz normal, dass es stärkere und schwächere Walnussjahre gibt. Die Nüsse, die erst jetzt fallen (wegen des besonderen Mikroklimas des Schlossgartens geht hier alles meist etwas später los), sind noch jung und saftig. Wenn man auch die innere, bittere Haut abzieht schmecken sie sehr gut. Der Genuss gleicht aber eher einer Zen-Meditation, als einer Verpflegung. Aber genau „so“ mag ich das.

Die Laubbäume des Gartens fangen an dieses abzuwerfen. Die Trauerweide und Birken haben damit angefangen. Die anderen fühlen sich nun wohl gemüßigt dem Beispiel zu folgen. Mit dem Laub aufsammeln warte ich aber, bis es sich „lohnt“.

Eine Pracht ist das Laub des Ginkgo Baumes. Das ist der Herbst, den ich liebe. Da kann es noch so viel regnen, wie es will. Solange die Weintrauben gesund und am Lesetag trocken bleiben…

Ginkgo im Oktober 2013 - Schlossgarten Zeilitzheim

15. Oktober 2013
von Alexander von Halem
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Messen, Motetten, Madrigale

Weltliche und geistliche A-Capella-Musik im Schloss Zeilitzheim

Dieses Konzert, aufgeführt im Schloss Zeilitzheim am 9. November 2013 um 19.30 Uhr vom A-Capella-Chor Vocal Appearance taucht das Schloss in eine Atmosphäre aus Mittelalter und Renaissance.

Fünf Musiker (zwei Bässe, zwei Counter Tenöre und ein Tenor) haben sich weltlicher und geistlicher A-Capella-Musik ab dem 13. Jahrhundert aus verschiedenen Ländern verschrieben. Da ist Musik des 13. Jahrhunderts aus einem Bamberger Codex und gregorianische Musik. Ihr folgt die mehrstimmige Musik des 15. und 16. Jahrhunderts: Giovanni Gastoldi (1550 -1622), Monteverdi (1573-1630/31), Orlando di Lasso (1532-1594), Palestrina aus Italien; John Dowland und Thomas Tallis aus England, Hans Leo Hassler (1564-1612) mit den ersten deutschsprachigen Madrigalen und andere Komponisten mit mal schwermütigen, mal mystischen oder auch kecken Liedern.

In Erinnerung an den großen Musiker Monteverdi, dem “Erfinder” der polyphonischen Musik, der seit 1613 Kapellmeister an San Marco in Venedig war, kocht die Schlossherrin für Musiker und Publikum (nach Anmeldung) “ein Mahl für den Dogen”: risi bisi und Schmorhuhn. Dafür ist Anmeldung erforderlich.

Karten: 15,– Euro

Abendessen im Anschluss: 15,– Euro