Barockschloss

Pieta

In diesen Tagen ist Käthe Kollwitz ständig in meinen Gedanken, diese Künstlerin, die mit ihrem Mann, einem Arzt für die Menschen des Arbeiterviertels Penzlauer Berg in Berlin lebte. Ihre Radierungen und bildhauerischen Werke zeigen unmisverständlilch ihre Haltung gegen Krieg und Armut. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, zog gegen ihren Willen ihr Sohn Peter in den Krieg. Nach wenigen Tagen fiel er in Flandern. Lebenslänglich trauerte Käthe Kollwitz um ihren Sohn. 18 Jahre war er alt, und 18 Jahre nach seinem Tod, 1932, schuf sie für den Soldatenfriedhof in Vladslo, Westflandern das „trauernde Elternpaar“.

Ihre pazifistische Haltung und ihr Kontakt zu den Sozialisten hatte zur Folge, dass sie 1933 ihre Ämter als Professorin verlor und ihre Werke aus der Berliner Akademie-Ausstellung entfernt wurden. Sie lebte danach in einem Häuschen in Moritzburg bei Dresden, das ihr der Herzog Ernst Heinrich von Sachsen zur Verfügung gestellt hatte.

1993 wurde die Skulptur „Mutter mit totem Sohn“ (meist „Pieta“ genannt) in vergrößerter Version in Berlin in der Neuen Wache, jetzt zentrale Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewalt in Berlin in der Neuen Wache, aufgestellt.

Die ganze letzte Woche lebte ein Filmteam um den Regisseur Oliver Halmburger bei uns im Schloss, das bei uns und im Nachbarort Stammheim im Museum für Zeitgeschichte im Auftrag des ZDF einen Zweiteiler über den ersten Weltkrieg dreht. Sie sollen voraussichtlich im März 2014 im Programm von ZDF History gesendet werden. Etliche Szenen entstanden in den Räumen des Schlosses. Drei Personen – ein junger Leutnant, der natürlich fällt, eine zweite Person und Käthe Kollwitz – sind die Hauptpersonen. Am Sonntag war der letzte Drehtag bei uns im Schloss, an dem Käthe Kollwitz, verkörpert von der Schauspielerin Chris Nonnast, und ihr Sohn Peter im Vordergrund standen.

Marina v. Halem

Weiterführende Links:

Käthe Kollwitz (Wikipedia)

Neue Wache, Berlin

Oliver Halmburger, IMDb

ZDF History

Chris Nonnast

Autor: Marina von Halem

Marina von Halem, geb. von Richthofen, kümmert sich kontinuierlich um Bau- und Restaurierungsvorhaben und die ständigen Reparaturen im und am Schloss. Sie legte den Garten an, baute einen Beherbergungsbetrieb mit Gästezimmern auf und richtete die Säle für eine Bankettgastronomie ein. Sie plant die vielseitigen kulturellen Veranstaltungen, die unter Bezuschussung des Förderkreises Schloss Zeilitzheim stattfinden. Sie bemalt Porzellan und Kacheln (zu sehen in den Badezimmern des Schlosses), auch als Auftragsarbeit.

Kommentare sind geschlossen.