Schloss Zeilitzheim ist ein Landschloss aus dem 17. Jahrhundert und bietet seinen Besuchern in einem persönlichem Rahmen Musik und Theater, Besinnliches und Launisches, Feste und Feiern, Begegnungen und Kontakte mit Menschen aus aller Welt. Seine festlichen Säle, Tagungsräume und Gästezimmer sowie der barocke Garten laden zu Kunstgenuss und geselligem Beisammensein ein.
Die Familie von Halem, hat das Schloss 1979 erworben und es seither restauriert. Im Jahre 2004 erhielten Marina und Sohn Alexander von Halem „für vorbildliche und tatkräftige Instandsetzung, Pflege und Nutzung von Schloss und Park Zeilitzheim als kulturelles Zentrum in der Region“ den Deutschen Preis für Denkmalschutz.
Geschichte des Schlosses
Im Ort Zeilitzheim ist seit 1278 ein Rittersitz genannt, dessen Dorfherren ‚von Zulichsheim‘ bis zum Ende des 14. Jahrhunderts bezeugt sind. Nach ihrem Aussterben wurde es von verschiedenen fränkischen Adelsfamilien versehen, unter anderem von den Reichsrittern v. Grumbach. Argula von Grumbach gilt als „erste Bekennerin der Lehre Martin Luthers in Franken“. Eine Relieftafel am ‚Haus der Begegnung‘ neben der evangelischen Kirche erinnert an ihr Wirken. Die Reformation wurde in Zeilitzheim von der nachfolgenden Schlossfamilie, den Fuchs von Bimbach eingeführt.
Die Baugeschichte des heutigen Baus beginnt mit dem Erwerb des Schlosses durch den kaiserlichen Obristen Hans Wolf von Wolfsthal, dessen Sohn Philipp Gaston Wolf von Wolfsthal das Schloss ab 1679 neu erbauen ließ. Philipp Gaston, 1706 in den Grafenstand erhoben, bekleidete hohe Ämter in Wien. Als einer der siegreichen Befehlshaber in den Türkenkriegen vor Wien wurde er reich belohnt und beauftragte Andreas Kessler aus Zeil am Main, ihm ein repräsentatives und außerordentlich großes Schlossgebäude zu erbauen. Andreas Kesslers Pläne einer Vierflügelanlage wurden von dem Würzburger Hofarchitekten, dem Italiener Antonio Petrini „in Form gerichtet“ und zwischen 1679 und 1683 gebaut. Kessler gestaltete, wo immer er arbeitete, Außenflächen, die wie Steinquader aussehen, die jedoch aus Stuck bestehen. Das kräftige Portal zeigt das Erbauerwappen, Putten und eine den Betrachter ins Visier nehmende Meerjungfrau mit zwei Schwänzen. Interessant ist auch die Holztür mit Engelsköpfchen und einer weiblichen Gestalt mit verschränkten Armen. Petrinis Handschrift ist an den Maskenköpfen über den einstmals zwei Hofeingängen abzulesen: halb Blattwerk, halb menschliches Antlitz. Im Inneren erhielt das Schloss einen großen, repräsentativen Saal mit schöner Stuckdecke. Der gleiche Stuck findet sich an den Decken der Korridore, des Treppenhauses und sogar im Außenbereich unter den Arkaden wieder.
Als Philipp Gastons einziger Sohn verstarb, nahm er seinen Nachbarn und Freund, den Grafen Schönborn-Wiesentheid „an Kindesstatt“ an. Aus der Schönborn-Zeit stammen einige Umbauten. Kardinal Hugo Damian von Schönborn, Fürstbischof von Speyer, verbrachte einige Jahre um 1735 in Zeilitzheim und entfaltete eine rege Bautätigkeit. Er ließ über dem Eingangsbereich einen Empfangssaal einbauen, den der italienische Maler Marchini mit heiteren Fresken ausmalte. Auch erweiterte er die Treppe in eine doppelläufige Treppe und schuf damit ein geräumiges, lichtes Treppenhaus. Das Glockentürmchen über dem alten Saal dürfte aus seiner Zeit stammen. Die Pläne einer neuen, großen Schlosskirche, von Balthasar Neumann entworfen, kamen ebenso wenig zur Ausführung wie seine Pläne zur Anlage eines barocken Gartens.
In der Folgezeit beherbergte das Schloss die katholische Ortskirche, die katholische Schule, den Pfarrer und eine Caritas-Station. Ein Verwalter besorgte die Landwirtschaft. Die Grafen Schönborn blieben bis Ende der 50er Jahre die Eigentümer von Schloss Zeilitzheim, verkauften es dann aber.
Restaurierung des Schlosses
1979 erwarben Marina und Hilmann v. Halem das Schloss, das zu der Zeit in sehr schlechtem baulichen Zustand war. Beharrlich wurde an der Restaurierung des Schlosses gearbeitet. Seit 1999 ist Sohn Alexander v. Halem Eigentümer des Schlosses.
Die Restaurierung des Schlosses – ein großes Projekt – geschah schrittweise. Umfangreiche Maßnahmen an dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude geschah unter der Aufsicht des Schweinfurter Architekten Dag Schröder. Viel wurde in Eigenarbeit geleistet. Sibylle von Halem, Bildhauerin und Schwester des Schlosseigentümers, schuf den Brunnen für den Innenhof.
Menschen, die Freude an historisch Gewachsenem haben, gefällt die Atmosphäre eines alten, privat geführten Hauses, das einfach, aber liebevoll ausgestattet ist.
Geschichtliche Recherche: Hilmann v. Halem
Grußwort der Familie v. Halem:
Wir – Marina v. Halem, Alexander und Katalin v. Halem (mit unseren Kindern Katharina, Isa und Cajus) – betreuen das Haus und seine Gäste persönlich. Wir meinen, dass das Schloss in der heutigen Welt Lebensqualität und Wertbeständigkeit bietet. Wir lieben und pflegen das Besondere und Einzigartige, das Kleine und Feine, das Schöne und Einfache, das Persönliche und Menschliche, das Selbstgekochte und Hausgemachte, die Blumen, die Tiere und den Garten, die Umwelt und das Gebäude, die Kunst, die Geschichte und die Denkmalpflege.
Die Erhaltung der historischen Bausubstanz finanzieren wir durch denkmalgerechte Nutzungskonzepte, u.a. durch die Vermietung von Festsälen für Feiern aller Art, Seminare und Tagungen und ein Hotel mit 18 Zimmern (38 Betten).
Oft sind Besucher des Schlosses zu seinen und unseren Freunden geworden, die sich mit Ideen und Tatkraft für das ‚Projekt Schloss Zeilitzheim‘ einsetzen. Wir würden uns freuen, auch Sie zu unserem wachsenden Freundeskreis zählen zu dürfen.
Besuchen Sie das Schloss und seine Veranstaltungen und erleben Sie eine Welt außerhalb Ihres Alltags.
Fragen Sie nach den Möglichkeiten, Ihr Fest im Schloss Zeilitzheim zu feiern.
Aktuelle Informationen finden Sie im Blog (Schlosstagebuch).