Barockschloss

Lauer Sommerabend mit „Leonce und Lena“ im Schlosshof

Theateraufführung in Zeilitzheim am 12. Juli 2013 um 21 Uhr

Seit vielen Jahren führt Bernd Lemmerich auch für Theaterstücke in Zeilitzheim Regie. Er kennt alle Ecken und Winkel und sucht sich den Platz im Schloss, Hof oder Garten aus, den er für den geeignetsten hält. Lassen Sie sich überraschen, welcher Ort es am 12.7. sein wird! Bernd Lemmerich, mir seit langen Jahren bekannt, ist ein Künstler, der sich auf alle Begebenheiten, auf das Publikum, den Ort, die Künstler einstellen kann. Ich freue mich auf seine Aufführung und hoffe, Sie können sie besuchen!

Es muss schon dunkel sein im Hof und Park, sagt Bernd Lemmerich, der Regisseur, wenn „sein“ Schauspiel aufgeführt wird, deshalb die späte Anfangszeit. Die Arkaden sind integrierte Teile und Kulisse. „Leonce und Lena“ sei eine der sechs wichtigsten Komödien deutscher Sprache, sagte Erich Kästner. Man findet sie häufig auf den Programmen deutscher Bühnen. Büchner hat sie 1836 geschrieben, aber sie wurde erst 1848, 13 Jahre später, veröffentlicht und erst 1895 zum ersten mal aufgeführt. Einerseits ist „Leonce und Lena“ als heitere Verwechslungskomödie in der Art von Shakespeares „Wie es euch gefällt“ zu sehen, andererseits ist viel Kritik an der Zeit und Parodie darin versteckt. Hintergründig ist die Kritik an der deutschen Kleinstaaterei enthalten: Büchner nennt den Staat in Leonce und Lena „Popo“. Es war die Zeit der Restauration, der Demagogenverfolgungen, der Zensur, der Unterdrückung. Das Missverhältnis von Privilegierten und Ausgebeuteten war eklatant. Der Adel arbeitete nicht, die Bauern wanderten wegen Armut aus. König Peter in der Komödie ist jedoch immer gelangweilt und gibt vor zu „denken“. Leonce und Lena, die ohne es zu wissen für einander bestimmt waren, wandern beide nach Italien, wo sie die Zeit in süßem Nichtstun verbringen, sich kennenlernen und verlieben, und letztlich führt alles zum besten Ende. Das Königreich Popo hat seine Hochzeitsfeierlichkeiten.

Hatte Büchner auch eine Parodie der Gattung Lustspiel im Sinn? Es ist seine einzige Komödie; die ersten Werke waren „Der hessische Landbote“, „Dantons Tod“, „Lenz“ und „Woyzeck“. Büchner, gehetzt und verfolgt wegen revolutionärer Umtriebe, wurde nur 24 Jahre alt. 1837 starb er an Tuberkulose.

Bernd Lemmerich führt für diese Komödie Regie. Die häufig von ihm eingesetzten Schauspieler sind wieder mit dabei: Peter Hub, Christine Hadulla, Maximilian Rückert und andere.

Marina von Halem

Autor: Marina von Halem

Marina von Halem, geb. von Richthofen, kümmert sich kontinuierlich um Bau- und Restaurierungsvorhaben und die ständigen Reparaturen im und am Schloss. Sie legte den Garten an, baute einen Beherbergungsbetrieb mit Gästezimmern auf und richtete die Säle für eine Bankettgastronomie ein. Sie plant die vielseitigen kulturellen Veranstaltungen, die unter Bezuschussung des Förderkreises Schloss Zeilitzheim stattfinden. Sie bemalt Porzellan und Kacheln (zu sehen in den Badezimmern des Schlosses), auch als Auftragsarbeit.

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